Dienstag, 22. April 2008

Erfolgreiche Verlindenbergung

Was uns Udo Lindenberg mit seiner neuen Platte „Stark wie Zwei“ vorgelegt hat, gefällt mir. Ganz easy und relaxed kommen die einzelnen Songs daher und man kann auf Anhieb mitsingen oder zumindest mitsummen. Das liegt daran, dass hier weder textlich noch musikalisch das Rad neu erfunden wurde. Aber das ist man vom guten Udo ja gewohnt.

Peter Dietrich Blog Udo LindenbergWas macht diesen Wurf jedoch zu etwas Besonderen? Es scheint als ob Lindenberg nun tatsächlich zu dem geworden ist, was er uns jahrzehntelang vorgab zu sein. Er passt nun genau in die Image-Schablone, die er für sich entworfen hat. Der Mann, über den Ernst Molden schreibt, er wäre für die Deutschen so zentral wie Bob Dylan für die Welt, hat seinen Transformationsprozess hin zur Verlindenbergung erfolgreich abgeschlossen. Bravo! Endlich nervt sein stimmliches Geseiere nicht mehr. Und dieses ganze Hut-Brille-Schnute-Ding löst keine Amokläufe mehr aus. Udo, ich hoff, du kannst den Zustand halten!

Ganz sicher bin ich mir nicht. Bei der Suche nach Videos auf YouTube stieß ich auf einen Auftritt bei Wetten dass..? Nach dem Auftritt wird klar, wie abhängig der Mann von der Zustimmung eines breiten Publikums ist. Das zu sehen, tut wiederum irgendwie weh...
Hannes K. Cannes - 22. Apr, 15:08

Der Nuschelnöler

Ganz abgesehen davon, ob Herr Lindenberg in Wahrheit ein briefmarkensammelnder Bausparer und Harmonie-Socken-Träger ist, besitzt er für mich das, woran es der heimischen Amadeussphäre am meisten mangelt: Persönlichkeit. In "Im Arsch" von Jan Delay feat. Udo L. zeigt er allen sich selbst anschießenden Nachwuchsreimern, wie die Branchenübung: Glaubwürdig gebärender germanischer Gängster funktioniert. Rollenspieler seiner Selbst hin oder her, in den 210 Jahren seiner Öffentlichkeitsexistenz hat er sich zumindest nicht verbogen. Und dass nicht alles an heimischer Musik so schlecht sein müsste, wie die Amadeusverleihung einen glauben lassen mag, beweisen für mich neben Madita, vor allem Soap & Skin und Georg Freizeit, Anspieltipp: "Das Schiff ist klar".

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