Wolf Prix: Der Kommunikator
Architekten sind herausragende Gestalten. Kreativ, visionär, unbeugsam, schwarz uniformiert. Ich bin mir sicher, dass der Architekten-Job in einer spontanen Umfrage in den Top-3 der kreativsten Berufe landen würde – ungeachtet dessen, dass ein Großteil ihrer Zunft am Hungertuch nagt. Ein paar wenige Architekten haben es jedoch geschafft. Sie verschaffen sich Gehör und setzen ihre Visionen um – kompromisslos und laut polternd.

Wolf D. Prix, Mastermind des Architekturbüros Coop Himmelb(l)au, ist einer von jenen, die es geschafft haben. Warum? Er hat die Regeln der Selbstvermarktung verstanden und wendet sie konsequent und kompromisslos an.
Er visioniert an einem genialen Grundgedanken (die Realisierung des radikal-dekonstruktivistischen Gebäudebaus), er reproduziert diese Idee in immer wiederkehrender (selbstähnlicher) Weise und vermarktet diese konsequent und merkbar (noch nie fand ein Foto ohne seinen qualmenden Reserve-Phallus den Weg in ein Massenmedium).
Dabei hat er die Spielregeln der Kommunikation und Markenbildung verstanden:
Nütze die Kommunikation nicht als Selbstzweck, sondern um dich und deine Vision zu erklären: „Du musst dich verständlich machen, sonst wirst du nicht verstanden und bekommst die Aggression sofort zu spüren. Man kann durch Kommunikation Gegner nicht zu Freunden machen, aber wenn du die Chance hast, deine Architektur zu erklären, wirst du nicht gleich aufgrund von Vorurteilen als Idiot bezeichnet.“ (Interview im Falter, 1-2/08, 11.1.-17.1.)
Solche Aussagen gefallen mir :-)
Und schon bald schwebt die ganze Geschichte in einer Metaschleife und die Kommunikation schafft Vertrauen, weil man die Abkürzung nimmt und in das Vertrauen der anderen vertraut.
Genial: Ein reziprokes Vertrauenssystem, dessen Ursprung nur noch schwer nachvollziehbar ist und aus sich selbst heraus gestärkt wird bzw. hin und wieder durch einen Stups vom Meister selbst in Schwung bleibt.
Mehr kann Kommunikation nicht leisten. Mehr ist auch nicht notwendig.
Wolf D. Prix ein Einzelfall? Nein, in der gleichen Liga spielt auch Karl Lagerfeld. Aber dann wird´s bald ziemlich dünn.
Bildquelle: http://enr.construction.com/images2/2006/08/060814-wolf-prix.jpg

Wolf D. Prix, Mastermind des Architekturbüros Coop Himmelb(l)au, ist einer von jenen, die es geschafft haben. Warum? Er hat die Regeln der Selbstvermarktung verstanden und wendet sie konsequent und kompromisslos an.
Er visioniert an einem genialen Grundgedanken (die Realisierung des radikal-dekonstruktivistischen Gebäudebaus), er reproduziert diese Idee in immer wiederkehrender (selbstähnlicher) Weise und vermarktet diese konsequent und merkbar (noch nie fand ein Foto ohne seinen qualmenden Reserve-Phallus den Weg in ein Massenmedium).
Dabei hat er die Spielregeln der Kommunikation und Markenbildung verstanden:
Nütze die Kommunikation nicht als Selbstzweck, sondern um dich und deine Vision zu erklären: „Du musst dich verständlich machen, sonst wirst du nicht verstanden und bekommst die Aggression sofort zu spüren. Man kann durch Kommunikation Gegner nicht zu Freunden machen, aber wenn du die Chance hast, deine Architektur zu erklären, wirst du nicht gleich aufgrund von Vorurteilen als Idiot bezeichnet.“ (Interview im Falter, 1-2/08, 11.1.-17.1.)
Solche Aussagen gefallen mir :-)
Und schon bald schwebt die ganze Geschichte in einer Metaschleife und die Kommunikation schafft Vertrauen, weil man die Abkürzung nimmt und in das Vertrauen der anderen vertraut.
Genial: Ein reziprokes Vertrauenssystem, dessen Ursprung nur noch schwer nachvollziehbar ist und aus sich selbst heraus gestärkt wird bzw. hin und wieder durch einen Stups vom Meister selbst in Schwung bleibt.
Mehr kann Kommunikation nicht leisten. Mehr ist auch nicht notwendig.
Wolf D. Prix ein Einzelfall? Nein, in der gleichen Liga spielt auch Karl Lagerfeld. Aber dann wird´s bald ziemlich dünn.
Bildquelle: http://enr.construction.com/images2/2006/08/060814-wolf-prix.jpg
dietrick - 15. Jan, 11:23